Informationsmaterial zu den Stätten Jüdischen Lebens in Erfurt ist ausgestellt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Martin Schutt/dpa)

Mit Spannung wird in Thüringen der Entscheidung über die Aufnahme des jüdisch-mittelalterlichen Erbes von Erfurt auf die Uneso-Welterbeliste entgegengefiebert.

Seit dem Nachmittag wird die Sitzung des zuständigen Unesco-Komitees in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad im Festsaal des Erfurter Rathauses live auf zwei Monitoren übertragen. Dazu haben sich mehr als 100 Gäste versammelt – darunter auch der Oberbürgermeister von Erfurt, Andreas Bausewein (SPD), und der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm.

Die Thüringer Landeshauptstadt hat sich mit drei mittelalterlichen Stätten aus ehemals jüdischen Besitz um den Welterbetitel beworben. Dazu gehören die Alte Synagoge, ein mittelalterliches Ritualbad (Mikwe) sowie das sogenannte Steinerne Haus, ein Zeugnis spätmittelalterlicher profaner Baukultur. Der Bewerbung gingen jahrelange Vorbereitungs- und Forschungsarbeiten voraus.

In Thüringen gehören bereits die Wartburg in Eisenach, das klassische Weimar, die Bauhaus-Stätten in Weimar sowie der Nationalpark Hainich zum Unesco-Welterbe.