Fans beim Gedenken zum Gedenken an die verstorbene Sängerin Sinéad O'Connor in Dublin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Brian Lawless/PA Wire/dpa)

Vier Tage nach der Nachricht von deren Tod haben in Dublin Dutzende Fans der irischen Popsängerin Sinéad O’Connor gedacht. Gemeinsam sangen sie auf dem zentralen Barnardo Square ihren größten Hit, den von Prince geschriebenen Song «Nothing Compares 2 U». Aufgerufen zu der Gedenkveranstaltung hatte die sozialistisch-feministische Organisation Rosa. Die frühere irische Parlamentsabgeordnete Ruth Coppinger würdigte O’Connor in einer Ansprache als begnadete Sängerin und mutige Aktivistin, die sich gegen jede Form von Unterdrückung und Ausbeutung gewandt habe.

«Armut, Krieg, institutioneller und zwischenmenschlicher Missbrauch, Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit – Sinéad hat auf sie alle hingewiesen und wurde dafür verteufelt», sagte Coppinger. Dabei sei sie keineswegs furchtlos gewesen. «Sie hat die Furcht gespürt, aber tat es trotzdem. Das ist die wahre Definition von Mut», so Coppinger der Nachrichtenagentur PA zufolge.

O’Connor hatte in dem zu Beginn der 90er Jahre noch erzkatholischen Irland den Missbrauch durch Geistliche angeprangert und war deswegen angefeindet worden.

Die Sängerin war am Mittwoch im Alter von 56 Jahren tot in ihrer Wohnung in London gefunden worden, wie Scotland Yard mitteilte. Über die genauen Todesumstände wurden keine Angaben gemacht. Die aus Dublin stammende O’Connor war erst vor kurzem wieder nach London zurückgekehrt, nachdem sie der britischen Hauptstadt für lange Zeit den Rücken gekehrt hatte.

Im Sitz des Bürgermeisters von Dublin, Mansion House, lag ein Kondolenzbuch für Sinéad O’Connor aus, in dem sich Menschen eintragen konnten. Ob, wann und wo eine Trauerfeier oder Beisetzung geplant ist, blieb zunächst unklar.