In Liverpool hat am Samstagabend das Finale des 67. Eurovision Song Contest (ESC) begonnen. Mit einem Einspieler mit Szenen aus Kiew und dann einem Live-Auftritt der ukrainischen Vorjahressieger Kalush Orchestra live in der Halle legte die Show fulminant los.
Eigentlich hätte laut den Regeln des Wettbewerbs die Musikshow in der Ukraine über die Bühne gehen sollen, weil das Land mit der Band Kalush Orchestra im vergangenen Jahr gewann. Wegen des russischen Angriffskrieges wäre eine Show mit viel internationalem Publikum aber zu gefährlich gewesen. Großbritannien ist als Zweitplatzierter eingesprungen. Rund um den ESC-Austragungsort am Mersey-Fluss war die britische Polizei mit Streifen und Patrouillenbooten stark präsent.
Österreich legt los
Als erster von 26 Songs stand der Auftritt Österreichs an. Das Frauenduo Teya & Salena («Who the hell is Edgar?») ist mit einem eingängigen Beat und einem Text über die Not von Autoren im Rennen.
Deutschlands ESC-Hoffnung Lord Of The Lost («Blood & Glitter») tritt erst viel später auf: Startplatz 21 hat die Hamburger Dark-Rock-Gruppe. Nach der traditionell komplizierten Punktevergabe steht das Siegerlied gegen 1 Uhr in der Nacht zum Sonntag fest.
Deutschland hofft diesmal auf ein besseres Abschneiden bei dem Musikwettbewerb. In den vergangenen Jahren waren lediglich letzte oder vorletzte Plätze drin.
Experten trauen Lord Of The Lost durchaus einen Platz im Mittelfeld zu. Unter den Buchmachern gilt Schweden als großer Favorit. Es wäre – nach 2012 – der zweite Sieg für die Sängerin Loreen. Auch Finnland werden große Chancen eingeräumt.
Prinzessin Kate sitzt am Klavier
Beim Finale hat es einen überraschenden, filmischen Auftritt gegeben. Prinzessin Kate (41) saß in einem kleinen Einspieler für den Gesangswettbewerb am Klavier, wie auf dem Twitter-Account des ESC zu sehen war. Die Frau von Thronfolger Prinz William (40) trug ein blaues Kleid. Dazu stand: «Ein royales Willkommen» zum ESC-Finale.
Letzter Einsatz für Peter Urban
In der Nacht zum Sonntag heißt es für deutsche TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer auch Abschied nehmen: Für Peter Urban ist es der letzte ESC-Einsatz. Seit 1997 führte der 75-Jährige als ARD-Kommentator durch die Shows im Ersten. Das Eurovision-Finale gehört in vielen Ländern und auch in Deutschland jährlich zu den erfolgreichsten Unterhaltungssendungen.
Als Einstimmung hatte es diesmal ab 20.15 Uhr die gleichzeitig in Deutschland, Österreich (ORF 1) und der Schweiz (SRF 1) ausgestrahlte Show «ESC – der Countdown» gegeben. Live aus Liverpool moderierte Barbara Schöneberger.