Regisseurin Chloé Zhao gewinnt den Oscar für die beste Regie. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Pizzello/Pool AP/dpa)

Die aus China stammende Regisseurin Chloé Zhao hat mit ihrem Film «Nomadland» den Oscar für die beste Regie gewonnen. Dies gab die US-Filmakademie in der Nacht zu Montag in Hollywood bekannt.

Zhao ist die erste Nicht-Weiße, die in dieser Kategorie geehrt wurde. Sie ist außerdem die erst zweite Frau, die in dieser Sparte triumphieren konnte: Bisher war Kathryn Bigelow mit «Tödliches Kommando – The Hurt Locker» (2010) die einzige Oscar-prämierte Regisseurin. «Nomadland» erzählt von einer Frau, die aus wirtschaftlicher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht.

Der Oscar für den besten Nebendarsteller ging an Daniel Kaluuya. Der 32-jährige schwarze Brite wurde für seine Leistung in «Judas and the Black Messiah» ausgezeichnet. Er spielt in dem Film über die Black Panther Party in den 1960er Jahren den Bürgerrechtler und Aktivisten Fred Hampton. Für Kaluuya, bekannt durch die britische Fernsehserie «Skins – Hautnah», ist es der erste Oscar-Gewinn. 2018 war er bereits für seine Rolle in dem Horrorfilm «Get Out» für einen Academy Award nominiert.

Der dänische Film «Der Rausch» gewann den Auslands-Oscar. Damit erfüllten sich die deutschen Hoffnungen nicht; in diesem Jahr waren gleich drei deutsche Koproduktionen in der Kategorie bester internationaler Spielfilm nominiert. In der Sozialsatire «Der Rausch» des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg spielt Mads Mikkelsen einen von vier Lehrern, die ein Trinkexperiment starten. Sie trinken regelmäßig Alkohol, um ihre Leben besser meistern zu können; doch schon bald verlieren sie die Kontrolle.

Die ersten Preise des Abends gab es für die Drehbuch-Kategorien. Die Britin Emerald Fennell gewann in der Sparte Original-Drehbuch für den Rachethriller «Promising Young Woman». Die Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch ging an Christopher Hampton und Florian Zeller für das Familiendrama «The Father».

Wegen der Corona-Pandemie verlief die 93. Verleihung der Academy Awards anders als üblich. Der Rahmen war deutlich kleiner und intimer. So diente das historische Bahnhofsgebäude der Union Station in Los Angeles als Hauptschauplatz der Oscar-Show und nicht das große Dolby Theatre. Dennoch liefen zahlreiche Stars in glitzernden Roben über den roten Teppich, der diesmal ebenfalls deutlich kleiner ausfiel. Und wegen der Reiseschwierigkeiten durch die Corona-Auflagen wurden einige Oscar-Kandidaten und Laudatoren auch von internationalen Standorten per Video zugeschaltet.