Peter Lohmeyer im Tonstudio in Hamburg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Georg Wendt/dpa)

Schauspieler Peter Lohmeyer (59, «Das Wunder von Bern») hat im Gespräch mit Maskenverweigern und Anhängern von Verschwörungstheorien meist eine klare Linie.

«Meine Strategie ist in der Pandemie, den Glauben an die Wissenschaft weiterzugeben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg kurz vor der Aufnahme für die 20. Folge des Podcasts «Laut gegen Nazis», die am Freitag, 20.00 Uhr, als Videopodcast gesendet werden soll. Die Wissenschaft helfe, zu verstehen, was gerade passiert.

«Das Schwierige ist immer, dass sich so viele Menschen beeinflussen lassen von den sozialen Medien.» Und diese Informationen nehme er dann gern in der Diskussion mit wissenschaftlichen Fakten auseinander. «Die Verführung stoppen. Das ist nicht leicht. Das dauert manchmal auch.» Es gehe schlussendlich immer um das Wissen.

Umso mehr ärgere es ihn, dass die Politik derzeit nicht auf die Wissenschaft zu hören scheine. «Darüber ärgere ich mich am meisten. Da fühle ich mich komplett verarscht.»

Auch im Kampf für Menschenrechte und gegen Rechtsradikalismus sei für ihn das Wichtigste, für Bildung einzutreten. Er habe aber auch schon Situationen erlebt, in denen Gespräche dennoch ins Leere laufen. Versuchen will er es weiterhin, wenn es sinnvoll erscheint: «Das ist das Letzte, was ich wegwerfen möchte, weil es mein Beruf ist: der Dialog.»

Lohmeyer hat trotz der Corona-Pandemie weiterhin gut zu tun. Er habe unter anderem gute Drehbücher geschickt bekommen und auch angenommen. «Ich habe sehr viel Glück gerade», sagte der Wahlhamburger. Er habe zudem ein «unglaublich tolles Theaterstück gemacht, das mit der Pandemie zu tun hat». Das Stück «Superspreader» von Albert Ostermaier war in Luxemburg uraufgeführt worden – vor 50 Menschen. «Das war ein großes Glück. Ein Monolog. Eine Stunde, zwanzig Minuten. Ich hoffe, dass wir das in ganz Deutschland spielen.»

Im Moment vermisse er ganz besonders das Fußballspielen draußen im Park oder auf dem Fußballfeld. «Weil das für mich immer auch eine Art Ausgleich ist. Da muss ich nix denken, außer an den Doppelpass.»