Shira Haas als Esther Shapiro in einer Szene der Serie «Unorthodox». Die Schauspielerin ist für einen Golden Globe nominiert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Anika Molnar/Netflix/dpa)

Die Königsfamilien-Serie «The Crown» und die Comedy-Produktion «Schitt’s Creek» gehen als Favoriten ins Rennen um die Fernseh-Golden-Globes – und auch die Produktion «Unorthodox» der deutschen Regisseurin Maria Schrader hat Chancen auf die begehrte Trophäe.

«The Crown», in der es um die Geschichte der britischen Königsfamilie geht, wurde von Verband der Auslandspresse in Hollywood sechs Mal nominiert.

Neben der Nominierung in der Kategorie der besten TV-Serie treten Olivia Colman und Emma Corrin von «The Crown» als beste Schauspielerinnen an, Josh O’Connor als bester Schauspieler. Die Comedy «Schitt’s Creek» über eine versnobte amerikanische Familie, die ihr Hab und Gut verliert und fortan in einer Kleinstadt leben muss, kam auf fünf Golden-Globe-Nominierungen.

Aus deutscher Sicht ist die Netflix-Serie «Unorthodox» mit Nominierungen als beste Mini-Serie sowie in der Kategorie für die beste Schauspielerin die größte Hoffnung. Die Produktion tritt unter anderem gegen die Serien «Normal People», «Damengambit» und «The Undoing» an.

Regisseurin Schrader erzählt in «Unorthodox» die Geschichte einer ultra-orthodoxen Jüdin, die vor ihrem Ehemann aus New York nach Berlin flüchtet. Die Hauptrolle spielt die israelische Schauspielerin Shira Haas, die im Rennen um einen Golden Globe gegen Cate Blanchett und Nicole Kidman antritt.

In den vier Folgen auf Jiddisch, Englisch und Deutsch spielt Haas die Jüdin Esther («Esty») aus der Religionsgemeinschaft der Satmarer in Brooklyn. Es ist eine Welt mit strengen Glaubensregeln: Frauen müssen sich zum Beispiel die Haare abrasieren und Perücken tragen. Während ihrer Periode dürfen sie nicht von ihren Männern berührt werden. Esty freut sich zunächst auf die Ehe, aber vieles ist anders als erwartet.

Die in New York spielenden Szenen basieren lose auf dem 2012 erschienenen Buch «Unorthodox» von Deborah Feldman. Der Handlungsstrang in Berlin ist dagegen fiktiv. Das Drehbuch stammt von Anna Winger («Deutschland 83») und Alexa Karolinski («Oma & Bella»). Regisseurin Schrader ist sowohl als Schauspielerin («Aimée & Jaguar») als auch als Filmemacherin («Vor der Morgenröte») bekannt. «Unorthodox» wurde international viel beachtet – die «New York Times» etwa nannte die Emanzipationsgeschichte «atemberaubend».

Unter den großen Produzenten liegt Netflix in der TV-Sparte dabei mit 20 Golden-Globe-Nominierungen weit vor seiner Konkurrenz – der Anbieter HBO kommt auf sieben, die Plattform Hulu auf sechs. Die Globe-Trophäen in Form einer goldfarbenen Weltkugel gelten nach dem Oscar als wichtigste Film-Auszeichnung in den USA und werden am 28. Februar in Beverly Hills verliehen.