Der BVMI-Vorstandschef Florian Drücke lässt Zahlen sprechen: «Musik wird inzwischen zu erheblichen Teilen online gehört.» (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christoph Soeder/BVMI/dpa)

Audiostreaming hat seine Bedeutung als umsatzstärkstes Format im deutschen Musikmarkt mit erneut deutlich gewachsenen Nutzungszahlen im Vorjahr untermauert.

Laut Sonderauswertung des Marktforschungsinstituts GfK Entertainment und des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) wurden 2020 hierzulande mehr als 139 Milliarden Musik-Streams verzeichnet.

Das seien fast ein Drittel mehr als 2019 (107 Milliarden) und drei Viertel mehr als 2018 (79,5 Milliarden), berichtete der BVMI am Freitag. Vor einem Jahr hatte der Verband zu den Jahreszahlen 2019 mitgeteilt, Streaming über Plattformen wie Spotify, Amazon, Apple Music, Tidal oder Deezer habe mit 55 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der Branche CDs, Downloads und Vinyl weit hinter sich gelassen.

Der BVMI-Vorstandschef Florian Drücke sagte nun, dies sei «eine Dynamik, die wir seit mehreren Jahren sehen, auch in der Zeit vor der Pandemie. Musik wird inzwischen zu erheblichen Teilen online gehört, was sich entsprechend auch im Marktmix widerspiegelt.» So hätten in den ersten sechs Monaten 2020 rund zwei Drittel des Umsatzes aus Audiostreaming-Einnahmen bestanden. Zusammen mit Downloads und Videostreaming «wurden insgesamt drei Viertel des Umsatzes online erwirtschaftet».

Der Geschäftsführer von GfK Entertainment, Mathias Giloth, sagte: «Insbesondere Musik «Made in Germany», die über die Hälfte der Top-100-Streaming-Jahrescharts ausmacht, ist dabei sehr beliebt – und zwar aus so unterschiedlichen Genres wie Hip-Hop, Dance oder Pop.» Er fügte hinzu: «Die Tage, an denen deutschlandweit am meisten gestreamt wurde, waren einmal mehr Heiligabend und Silvester» mit 605 Millionen beziehungsweise 537 Millionen Zugriffen – zwei Rekordwerte. Grundlage der Auswertung waren werbebasierte und kostenpflichtige Musikstreams ab 31 Sekunden Dauer.

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