«Liebling Kreuzberg», «Tatort» und «Die Wannseekonferenz»: Heinz Schirk ist tot. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Privat/Martin May/dpa)

Der Fernsehregisseur Heinz Schirk ist knapp zwei Wochen vor seinem 89. Geburtstag gestorben. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus seiner Familie erfuhr, starb der Filmemacher am 10. Dezember in Bickenbach nahe Darmstadt.

Schirk war in den 70er, 80er und 90er Jahren eine feste Größe im Fernsehgeschäft. Er glänzte als Macher vielgesehener «Tatort»-Krimis sowie als Regisseur der ersten Staffel von «Liebling Kreuzberg» mit Manfred Krug 1986.

Viel Lob erhielt er für das ausgezeichnete TV-Dokumentarspiel «Die Wannseekonferenz» von 1984 mit Dietrich Mattausch in der Rolle des Reinhard Heydrich und Gerd Böckmann als Adolf Eichmann.

Eine Art Stammregisseur war Schirk, der 1931 in Danzig geboren wurde und am Ende des Weltkriegs gen Westen floh, beim Hessischen Rundfunk. Für den HR drehte er unter anderem den «Tatort: Zürcher Früchte» mit Kommissar Bergmann (Heinz Treuke). Die am 12. Februar 1978 ausgestrahlte Episode hatte fast 25 Millionen Zuschauer und gilt Medienforschern bis heute als der «Tatort» mit der dritthöchsten Zuschauerzahl aller Folgen – nach «Rot – rot – tot» und «Reifezeugnis».

Beim «Tatort» war Schirk zum Beispiel auch für den ersten Berliner Fall 1971 sowie den Krimi «Der Mann aus Zimmer 22» von 1974 mit Hansjörg Felmy als Essener Ermittler Heinz Haferkamp zuständig.

«Heinz Schirk war ein großer Regisseur, weil er die Schauspieler geliebt hat und nicht gequält», sagte sein guter Freund, der Schauspieler Walter Renneisen (80, «Derrick», «Tatort»), der dpa. In vielen seiner Filme hatte Schirk selber kurze Schauspielerauftritte.

Den Fernsehfilm «Die Wannseekonferenz» nennt das Lexikon des internationalen Films «ein eindrucksvolles und erschütterndes Dokumentarspiel».

Zuletzt lebte Schirk zurückgezogen im südhessischen Bickenbach und widmete sich unter anderem der Malerei, wie sein Freund und früherer Schwiegersohn, der Schauspieler Martin May, der dpa erzählte.

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