Sängerin Joy Denalane bei der Verleihung des 13. Deutschen Nachhaltigkeitspreises. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Henning Kaiser/dpa)

Soulsängerin Joy Denalane befürchtet schlimme Auswirkungen für die Live-Branche durch den Corona-Lockdown. «Ich persönlich glaube leider, dass es sehr bitter ausgehen wird», sagte sie in einem dpa-Interview.

«Ich kann mir vorstellen, dass viele Veranstaltungsorte und Konzerthäuser diese Krise nicht überstehen werden. Vielleicht bleiben die Locations selbst erhalten, aber die Betreiber*innen dieser nicht – was genauso tragisch wäre.»

Die Live-Branche leidet besonders unter den Corona-Beschränkungen, die größere Veranstaltungen seit Monaten nahezu unmöglich machen. Viele Crew-Helfer seien ohne Arbeit und hätten aktuell auch keine Perspektive, sagte Denalane. «Natürlich planen alle von ihnen in Richtung Frühjahr 2021, genauso wie ich selbst auch, obwohl noch gar kein wirkliches Ende in Sicht ist. Von daher herrscht auch Ratlosigkeit und Verzweiflung, weil es für all die Helfer*innen und Crews bedeutet, dass sie keine Einnahmen haben.»

Die Krise decke auch Probleme auf, die es schon vor Corona in der Musikbranche gegeben habe. «Wenn wir zum Beispiel mal die Verwertung von Musik nehmen, dann ist uns in dieser Hinsicht viel entglitten in den letzten Jahren, meine ich.» Sie hoffe, dass nun ein guter Moment sei, um zu überlegen, «wie das Ganze eigentlich weitergehen kann und wie es eben nicht mehr weitergehen darf».

Beim digitalen Festival #lauterwerden (12./13. Dezember) tritt sie mit anderen Stars wie Peter Maffay, Die Fantastischen Vier und Rea Garvey zugunsten der Menschen hinter den Kulissen auf (Livestream bei MagentaMusik 360 und MagentaTV). Der Erlös soll an Solo-Selbstständige verteilt werden.

Copyright 2020, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten,