Milena Smit (l-r), Pedro Almodóvar und Penélope Cruz beim Filmfestival in Venedig. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa)

Das Meer funkelt verführerisch in der Sonne, davor erstreckt sich kilometerlang der breite Sandstrand von Venedig.

Eines aber fehlt in dieser perfekten Kulisse: die Urlaubermengen, die sonst um diese Jahreszeit zum Sonnen und Baden auf die Insel kommen. Auch wenige Meter weiter, beim Filmfestival Venedig, sind zum Auftakt mit Stars wie Penélope Cruz und Pedro Almodóvar die Folgen der Pandemie allgegenwärtig – während gleichzeitig eine Rückkehr zum normalen Festivalalltag zu spüren ist.

Eine strahlende Penélope Cruz, neben ihr ein entspannt wirkender Pedro Almodóvar: Gleich zur Eröffnung liefert das 78. Internationale Filmfestival die gewohnt glanzvollen Bilder von Prominenten. Die beiden Oscarpreisträger stellten am Mittwoch ihr Drama «Madres paralelas» vor, das am Abend die Festspiele eröffnen sollte. Darin spielt Cruz eine von zwei Frauen, die ungeplant schwanger werden. Kurz vor der Geburt ihrer Töchter lernen sie sich in einer Klinik kennen, fortan bleiben ihre Leben eng miteinander verbunden.

Kein Verzicht auf Glamour

Bemerkenswert ist in Venedig auch, wie die Festspiele diesen Glanz trotz der strengen Corona-Auflagen ermöglichen. Die Organisatoren des Cannes-Festivals machten im Juli immer wieder deutlich, dass ihnen volle Kinosäle und drängelnde Fanmassen am roten Teppich wichtiger als Abstandhalten und andere Maßnahmen waren. Venedig hingegen beweist einmal mehr, wie man ein internationales Filmfest umsichtig und verantwortungsbewusst gestalten kann – ohne auf glanzvolle Bilder verzichten zu müssen.

Auch der diesjährige Jurypräsident, der südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho («Parasite»), lobte Venedigs Umgang mit der neuen Situation. Der Oscargewinner gab sich vor der Eröffnung außerdem optimistisch: Die Corona-Zeit werde vorbeigehen und das Kino weiterbestehen, war er sich sicher. Als Jury sei es nun wichtig, in den nächsten Festivaltagen die Arbeit aller Filmschaffenden zu respektieren. «Wir sind bereit zu erforschen, wir sind bereit zu kämpfen!»

Von Aliki Nassoufis, dpa