Die Musiker Andy Gill (l) und Tom Morello von Rage Against The Machine. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Catherine Mayer/Mayer/dpa)

Als Andy Gill mit der Arbeit an «The Problems Of Leisure» begann, wollte er damit eigentlich das 40-Jahre-Jubiläum des Debütalbums seiner einflussreichen Band Gang Of Four feiern.

Doch die Veröffentlichung erlebt der britische Gitarrist und Produzent nicht mehr. Er starb am 1. Februar 2020 nach kurzer, schwerer Krankheit. Seine Witwe Catherine Mayer teilte mit, dass er sich auf einer China-Tournee mit dem Coronavirus angesteckt haben könnte.

Prominente Namen am Werk

Mayer war es auch, die das Musikprojekt zu Ende führte, an dem eine Reihe namhafter Künstler mitwirkten. Für «The Problem Of Leisure: A Celebration Of Andy Gill And Gang Of Four» spielten unterschiedliche Musiker Coverversionen ein, darunter Herbert Grönemeyer, Gary Numan, Tom Morello von Rage Against The Machine sowie Flea und John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers.

Grönemeyer, der auf dem Gang-Of-Four-Album «What Happens Next» als Gastsänger zu hören war, hat sich gemeinsam mit seinem Produzenten Alex Silva den Song «I Love A Man In A Uniform» vorgenommen. Über seinen Freund Gill sagte er: «Er war einer der außergewöhnlichsten Gitarristen der Welt mit seinem eigenen unverwechselbaren Stil.»

Wollhund auf dem Cover

Das Album-Artwork stammt vom britischen Konzeptkünstler Damien Hirst, selbst ein langjähriger Fan der Gruppe. «Jeder, der mit Gang Of Four in seinem Leben aufgewachsen ist, erinnert sich daran, wie umwerfend und vorausschauend und voller kreativer Energie es damals war», sagte Hirst zu der Veröffentlichung. «Und wisst ihr was? Das ist es immer noch. Es ist Kunst, die nicht von dieser Welt und trotzdem bodenständig ist.»

Das Cover-Bild, ein Foto eines niedlichen roten Wollhundes, suchte Gill noch selbst aus Hirsts Entwürfen aus. «Ich glaube, er wollte dieses Werk für das Cover, weil es neu, unerwartet und direkt ist, schwer, es nicht zu mögen», erklärte Hirst. «Erwachsene fühlen sich dadurch wie Kinder, und sowas wollte Andy immer zelebrieren.»

Von Philip Dethlefs, dpa