Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard in einer Szene aus «Star Trek: Picard». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Trae Patton/Paramount+/Amazon Prime Video/dpa)

Was bringt das Streamingjahr 2023? Zunächst zu Netflix: Erwartet werden im Laufe des Jahres unter anderem Fortsetzungen der Erfolgsserien «Squid Game» und «The Crown», der deutschen Sisi-Serie «Die Kaiserin» und des Action-Thrillers «Kleo» mit Jella Haase und Dimitrij Schaad.

Außerdem will der neue Streamingdienst Paramount+ im kommenden Jahr das global erfolgreiche Format «RuPaul’s Drag Race» in Deutschland adaptieren. Paramount+ und MTV gaben kürzlich bekannt, dass die Dragqueen-Reihe mit drei neuen Versionen in Deutschland, Brasilien und Mexiko expandiere. Obendrein treten Fan-Lieblinge im neuen Wettbewerb «Drag Race Global All Stars» weltweit bei Paramount+ an. Wann genau das alles wie kommt, wurde noch nicht verraten.

Was sonst noch so bei Diensten wie Prime Video, Disney+, AppleTV+ und Co ansteht – eine Auswahl von möglichen Programmhöhepunkten ’23:

«Star Trek: Picard»

Am 17. Februar startet die dritte und letzte Staffel der Science-Fiction-Serie mit Sir Patrick Stewart bei Paramount+. Nachdem die ersten beiden Staffeln, die bei Prime Video von Amazon liefen, bei «Star Trek»-Fans eher verhaltene Reaktionen auslösten, sorgten die Macher bei Trekkies mit einem Trailer für Vorfreude auf Season 3. Der kündigte nämlich die Rückkehr mehrerer Crewmitglieder der Enterprise aus der Serie «Star Trek: Das nächste Jahrhundert» an. Damit verbunden ist allerdings die Hoffnung, dass die Autoren nicht nur auf Nostalgie setzen, sondern den Fans neben dem Wiedersehen mit beliebten Charakteren wie Worf, Geordi La Forge oder Dr. Crusher auch endlich eine gute Story bieten.

«Star Trek: Strange New Worlds»

Viele langjährige Fans vermissten bei «Star Trek» zuletzt den Optimismus und die positive Atmosphäre früherer Serien und Filme. An sie richten sich die Abenteuer von Captain Pike (Anson Mount) und seiner Crew, die mit dem Raumschiff Enterprise das All erkunden, bevor Captain Kirk übernimmt. Auch Spock (Ethan Peck) ist bei «Star Trek: Strange New Worlds» mit an Bord. Christopher Pike hatte «Star Trek»-Schöpfer Gene Roddenberry in den 1960er Jahren ursprünglich als Hauptfigur vorgesehen, bevor er durch Kirk ersetzt wurde. Dennoch tauchte Pike später mehrfach im «Star Trek»-Universum auf, zuletzt bei «Star Trek: Discovery», bevor er seine eigene Serie bekam. Für 2023 plant Paramount+ die zweite Staffel der im positiven Sinne altmodischen Serie.

«The Mandalorian»

Schon zwei Jahre sind seit Veröffentlichung der bislang letzten Folge von «The Mandalorian» vergangen. Die beliebte «Star Wars»-Serie um den behelmten Kopfgeldjäger Din Djarin (Pedro Pascal) und Findelkind Grogu (alias Baby Yoda), ein Aushängeschild des Streamingdienstes Disney+, wurde im vergangenen Jahr immerhin teilweise mit dem Spin-off «Das Buch von Boba Fett» fortgesetzt. Voraussichtlich am 1. März soll die dritte «Mandalorian»-Staffel starten, in der wieder einige prominenten Gastauftritte erwartet werden dürfen. Ein actionreicher Trailer für die neuen Episoden des Science-Fiction-Westerns wurde bereits veröffentlicht. Weitere «Star Wars»-Serien, darunter «Asohka», sollen 2023 folgen.

Neues von Marvel

Angesichts der Fülle an Kinofilmen und Serien aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) kann man schon mal den Überblick verlieren. Im kommenden Jahr startet die sogenannte Phase 5, die mehrere neue Produktionen beinhaltet. Am prominentesten ist «Loki» mit Tom Hiddleston in der Hauptrolle. Die zweite Staffel der Serie um den hinterlistigen, aber gleichzeitig irgendwie sympathischen Bruder von Thor wird im Sommer bei Disney+ erwartet.

«Secret Invasion»

Samuel L. Jackson als Nick Fury, Ben Mendelsohn als Talos sowie Olivia Colman, Martin Freeman, Emilia Clarke und Don Cheadle wirken mit. Es um die Skrulls, aus dem Film «Captain Marvel» bekannte Außerirdische, die jede Form annehmen können und die Erde infiltriert haben. Der Trailer verspricht eine actiongeladene Thriller-Serie.

«Ironheart»

Diese Serie dreht sich um die junge, hochbegabte Erfinderin Riri Williams, die einen ähnlichen Anzug wie Tony Stark alias Ironman entwickelt hat. Newcomerin Dominique Thorne spielt Ironheart, die gerade in dem Kinofilm «Black Panther: Wakanda Forever» ihren ersten großen Auftritt hatte.

«Shrinking»

Hollywood-Star Harrison Ford und der Sitcom-erprobte Jason Segel («How I Met Your Mother») spielen in der neuen Serie der «Ted Lasso»-Macher Bill Lawrence und Brett Goldstein mit. «Shrinking» läuft ab 27. Januar bei AppleTV+. Die Komödie handelt von dem Therapeuten Jimmy (Segel), der die Regeln und die ethischen Grundsätze seines Berufs missachtet und seinen Patienten statt dessen offen sagt, was er denkt. Dadurch verändert sich nicht nur das Leben seiner Patienten, sondern auch Jimmys eigenes Leben.

«1923»

Harrison Ford hat offenbar Gefallen am Fernsehen gefunden. Auch für «1923» stand der «Indiana Jones»-Darsteller vor der Kamera. Das hochkarätig besetzte Westerndrama erzählt die Vorgeschichte zur Serie «Yellowstone» und ist Nachfolger von «1883». Neben Ford spielen Oscar-Gewinnerin Helen Mirren («Die Queen»), Ex-James-Bond-Darsteller Timothy Dalton und «Game Of Thrones»-Star Jerome Flynn mit. Die Story dreht sich um die Herausforderungen der Familie Dutton während einer historischen Dürre, der Prohibition und der Wirtschaftskrise, die sich in Montana früher bemerkbar machte als im Rest der USA. In Deutschland soll «1923» ab Frühjahr bei Paramount+ zu sehen sein. In den USA werden die ersten Folgen schon im Dezember veröffentlicht.

«Deutsches Haus»

Es handelt sich um die erste deutsche Originalserie von Disney+ – nach dem Roman von Annette Hess («Ku’damm 56» etc.). «Deutsches Haus» erzählt die Geschichte einer Dolmetscherin, die während des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses 1963 mit der erschütternden Wahrheit über den Holocaust konfrontiert wird. Katharina Stark spielt Eva Bruhns, Anke Engelke ihre Mutter Edith, Hans-Jochen Wagner ihren Vater Ludwig und Ricarda Seifried ihre Schwester Annegret. In weiteren Rollen sind etwa Iris Berben, Alice Dwyer, Max von der Groeben, Henry Hübchen, Heiner Lauterbach und Sabin Tambrea zu sehen.

«Jerks»: Die fünfte und letzte Staffel der Comedyserie «jerks.» mit Christian Ulmen und Fahri Yardim wird ab 2. Februar bei Joyn zu sehen sein. «Die finale Staffel liefert erstmals Einblicke in die Vergangenheit von Christian und Fahri», kündigte Joyn an. «Wir sehen, wie die beiden sich als Kinder kennenlernen, das zarte Pflänzchen ihrer Freundschaft wächst und sie sich gegenseitig in ausweglose Situationen manövrieren, aber gleichzeitig auch daraus retten.»

Von Philip Dethlefs, dpa