Das Dok.Fest zeigt unter anderem einen Film über den Giftanschlag auf den russischen Kremlgegner Alexej Nawalny und die Folgen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa)

Das Dok.fest in München setzt gleich zu Beginn einen politischen Akzent: Eröffnet wird das Festival am Mittwoch mit dem Dokumentarfilm «Nawalny», einen Tag bevor der Streifen regulär im Kino anläuft.

Der Regisseur Daniel Roher schildert den Giftanschlag auf den Kremlgegner Alexej Nawalny und die Folgen. Es sei ein wichtiger Film zur richtigen Zeit, schreiben die Veranstalter im Programmheft mit Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine.

Auch viele andere Filme sind politisch geprägt, etwa «1970» über die Ereignisse rund um eine blutige Niederschlagung von Protesten gegen Lebensmittelkürzungen vor mehr als 50 Jahren in Polen. «Europa Passage» zeigt das Schicksal mehrerer Roma über fünf Jahre hinweg, die in Hamburg betteln gehen, damit sie und ihre Familien in Rumänien überleben können. Und «After a Revolution» erzählt von einem Geschwisterpaar, das im bürgerkriegszerrütteten Libyen für die Zukunft der Heimat kämpft.

Vier Filme aus der Ukraine im Programm

Auch vier Filme aus der Ukraine sind zu sehen wie «Donbas Days», das Kurzporträt eines Mannes, der nach der russischen Invasion im Osten des Landes Kindern mit Jonglierunterricht ein Stück Lebensfreude bereiten will.

In Deutschland und Polen spielt «Unterm Glanz» – eine Geschichte über eine Lydia, die in Berlin als Haushaltshilfe arbeitet, um zu Hause in Polen ihre alte Mutter und ihren kranken Bruder zu versorgen. «Girl Gang» dagegen wirft einen Blick in das aufregende Leben junger Mädchen bei Instagram. Und rhythmisch wird es bei «Le Mali 70»: Darin geht es auf Spurensuche nach der Bigbandszene des Landes, die mit einer Mischung aus afro-kubanischem Jazz und traditioneller Musik begeisterte. Auch den Musikerlegenden Cesária Évora und Thelonious Monk sind Filme gewidmet.

Vom 4. bis zum 15. Mai zeigt das Festival in Münchner Kinos 124 Filme aus 55 Ländern, etwa aus Deutschland, Spanien, Südafrika, Polen, Skandinavien, Kanada und den USA. Unter dem Motto «@home» stehen die Werke zudem vom 9. bis zum 22. Mai digital auf Abruf zur Verfügung. Tickets für Kino oder Stream kosten je 7,50 Euro pro Vorstellung.