Lady Gaga, hier bei der Verleihung der britischen Filmpreise, feiert ihren 36 Geburtstag. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa)

Mit provokanten Auftritten und schrillen Kostümen präsentiert sich Lady Gaga gerne in der Öffentlichkeit. So posierte sie schon in einem Kleid aus rohem Fleisch und schlüpfte auf dem roten Teppich aus einem Ei.

Doch die Musikerin stellt auch ihr vielseitiges künstlerisches Talent unter Beweis und feiert mittlerweile ihre weltweiten Erfolge nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Leinwand. Heute (28. März) wird die Musikerin 36 Jahre alt.

Lady Gaga, die mit bürgerlichem Namen Stefani Joanne Angelina Germanotta heißt, wurde 1986 in New York geboren. Sie besuchte eine katholische Mädchenschule und begann schon früh autodidaktisch Klavier zu spielen. Mit 14 Jahren nahm sie erstmals an «Open Mic-Sessions» in diversen New Yorker Clubs teil, um dort ihr Talent unter Beweis zu stellen.

Drei Jahre später wurde sie trotz ihres eigentlich zu jungen Alters an der renommierten «Tisch School of the Arts» für ein Musikstudium aufgenommen. Schließlich unterzeichnete sie noch vor ihrem 20. Geburtstag einen Vertrag und schrieb Songs für andere Popstars wie die Pussycat Dolls und Britney Spears.

Kein einfacher Karrierestart

Die anfänglichen Jahre ihrer Musikkarriere waren auch von Rückschlägen und finanziellen Problemen geprägt. Sie versuchte, mittlerweile als Lady Gaga, sich in den Clubs von New York mit elektronischer Tanzmusik, die sie mit Glam Rock und Discopop aufpeppte, einen Namen zu machen: «Ich habe gelernt, wie man als Musikerin überleben und wie man sich treu bleiben kann – und wie man Rückschläge wegsteckt. Und dann habe ich gelernt, wer ich als Sängerin und Performerin sein will», sagte sie über ihre Anfangsjahre. Den Bühnennamen entlieh sich die Künstlerin von Queens Klassiker «Radio Ga Ga».

Mit «The Fame» berühmt geworden

Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums «The Fame» im Jahr 2008 wurde Lady Gaga schlagartig zum Weltstar. Ihre erste Platte sollte sich weltweit über 15 Millionen Mal verkaufen. Die ersten beiden Single-Auskopplungen «Just Dance» und «Poker Face» waren ebenfalls kommerzielle Erfolge. Auch mit ihren nächsten Alben «Born This Way» und «Artpop» feierte sie große Erfolge und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Für ihr 2014 erschienenes Album «Cheek to Cheek» kooperierte sie mit dem Jazzsänger Tony Bennet – gemeinsam interpretierten sie Jazz-Klassiker und -Standards sowohl im Duett als auch solo neu. Mit der Platte erreichten sie Platz eins der Billboard-Charts und Lady Gaga bestach mit ihrer künstlerischen Vielseitigkeit.

2016 veröffentlichte sie ihr Album «Joanne», mit dem sie abermals einen anderen musikalischen Weg ging, als bei ihren ersten Alben. Sie verzichtete auf die grellen, fast schon ironisch gesetzten Effekte aus Eurodance und Electronic-Rock, die zu ihrem Ruhm beigetragen hatten. Umso mehr setzte sie wieder mit ihrem sechsten Studioalbum «Chromatica» darauf, welches im Jahr 2020 erschien. 2021 wurde die zweite Album-Zusammenarbeit («Love for Sale») von Lady Gaga und Tony Bennett veröffentlicht.

Große Erfolge auch auf der Leinwand

2017 erschien bei Netflix der Dokumentarfilm «Gaga: Five Foot Two», der sie bei der Entstehung ihres Albums «Joanne» zeigt – auch ihr Kampf gegen chronische Schmerzen aufgrund ihrer Fibromyalgie-Erkrankung und die Vorbereitungen für ihren Auftritt in der Halbzeitpause des Super Bowls 2017 werden gezeigt.

Im Oktober 2018 spielte Lady Gaga an der Seite von Bradley Cooper in ihrem ersten Kinofilm «A Star Is Born». Für den gleichnamigen Soundtrack produzierte sie gemeinsam mit Cooper dessen Songs. Für ihre Performance in dem Film wurde sie viel gelobt und wurde für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert. Beim US-Kritikerpreis «Critics‘ Choice Movie Awards» wurde sie zusammen mit Glenn Close als beste Hauptdarstellerin geehrt. Bei der 76. Verleihung der Golden Globes wurde der Soundtrack-Song «Shallow», gesungen von Lady Gaga und Cooper, in der Kategorie «Bester Filmsong» ausgezeichnet.

In «House of Gucci» (2021), die Geschichte um das ikonische Modehaus in den 1970er bis 1990er Jahren, schlüpfte Lady Gaga in die Rolle der Patrizia Reggiani – trotz intensiver Vorbereitung auf die Rolle ging sie diesmal bei den Oscar-Nominierungen leer aus.

Ihren Ruhm nutzt die Künstlerin nicht nur für sich und ihre Kunst: Sie ist eine aktive Unterstützerin der Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft. Toleranz und Akzeptanz sind für die Künstlerin ein Lebensthema. Ihre Fans nennt sie liebevoll «Kleine Monster», auch um zu zeigen: Anders sein ist okay, Du bist nicht allein.

Von Philip Dulian, dpa