Der kanadische Sänger Neil Young war nur der Erste, der Spotify verlasen hat, jetzt fogten ihm andere Musiker. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Nils Meilvang/epa/dpa)

Nach ihrem ehemaligen Bandmitglied Neil Young verlassen auch die Musiker David Crosby, Graham Nash and Stephen Stills den Streaminganbieter Spotify wegen der Kontroverse um Corona-Informationen.

«Wir unterstützen Neil und stimmen ihm zu, dass gefährliche Falschinformationen in Spotifys Joe-Rogan-Podcast ausgestrahlt werden», hieß es in einer Stellungnahme, die David Crosby bei Twitter teilte. Die Weggefährten Youngs, die auch zu dritt und in weiteren Formationen Musik veröffentlichten, betonten dabei, dass sie nicht weiter auf Spotify sein wollten, bis «echte Maßnahmen» seitens des schwedischen Unternehmens ergriffen würden.

Spotify stand zuletzt in den Negativ-Schlagzeilen, nachdem Neil Young und auch Musikerin Joni Mitchell aus Protest ihre Songs von dem Streaming-Dienst hatten entfernen lassen. Sie werfen Spotify vor, in Podcasts Falschinformationen über das Coronavirus zu tolerieren und damit Menschenleben zu gefährden. Sie verweisen dabei vor allem auf den populären Talk-Podcast von Joe Rogan, der nach einem Exklusiv-Deal nur noch bei Spotify zu hören ist. Der Streaming-Dienst lockte Rogan Medienberichten zufolge mit 100 Millionen Dollar (88,5 Mio Euro) an.

Nach der Kritik will Spotify Beiträge zu Covid-19 mit einem Hinweis versehen, der zu wissenschaftlich fundierten Informationen aus verlässlichen Quellen führt. Keine andere Podcast-Plattform gehe so weit, betonte der Gründer und Chef Daniel Ek in einer Telefonkonferenz mit Analysten.