Prinz Andrew, Herzog von York. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Neil Hall/PA Wire/dpa)

Im Missbrauchsverfahren gegen Prinz Andrew (61) kann der Queen-Sohn nach Ansicht eines Anwalts der Klägerin nicht auf eine außergerichtliche Einigung hoffen.

«Es ist Virginia Giuffre sehr wichtig, dass diese Angelegenheit auf eine Weise gelöst wird, dass sie und die anderen Opfer Gerechtigkeit erfahren», sagte einer von Giuffres Anwälten, David Boies, in der Nacht zum Donnerstag der BBC. «Ich glaube nicht, dass sie eine klare Vorstellung davon hat, wie genau eine Lösung aussehen sollte.»

Dem Sender Sky News sagte Boies am Mittwochabend, es gehe darum, dass Andrew seine Handlungen anerkenne und Giuffre entschädige. Die US-Amerikanerin verlangt Schadenersatz in unbekannter Höhe.

Ein Richter in New York hatte am Mittwoch Anträge von Andrews Anwälten abgelehnt, das Verfahren zu stoppen. Damit drohte dem zweitältesten Sohn von Königin Elizabeth II. in diesem Jahr ein Prozess, wenn er sich nicht doch noch außergerichtlich mit Giuffre einigt. Die US-Amerikanerin wirft dem Prinzen vor, sie vor rund 20 Jahren als 17-Jährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Demnach wurde sie vom mittlerweile gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein vermittelt. Andrew weist die Vorwürfe kategorisch zurück.

Der Buckingham-Palast wollte den Fall mit Verweis auf ein laufendes Verfahren nicht kommentieren. Der britische Medienanwalt Mark Stephens sagte der BBC, der New Yorker Richter habe mit der Entscheidung «eine Bombe in die Mitte und ins Herz der Royal Family» geworfen, die eine Verfassungskrise auslösen könne.