Der Schauspieler Franz Rogowski ist für den Europäischen Filmpreis nominiert worden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Kappeler/dpa)

Der deutsche Schauspieler Franz Rogowski ist für den Europäischen Filmpreis nominiert. Der 35-Jährige wurde für seine Rolle im Drama «Große Freiheit» vorgeschlagen.

Darin spielt er einen Mann, der im Nachkriegsdeutschland wegen seiner Homosexualität ins Gefängnis muss. Die Europäische Filmakademie gab die Nominierungen am Dienstag im spanischen Sevilla bekannt.

Die Auszeichnungen werden am 11. Dezember in Berlin verliehen. Chancen hat auch die deutsche Regisseurin Maria Speth – ihr Film «Herr Bachmann und seine Klasse» ist als bester Dokumentarfilm nominiert. Darin begleitete sie über längere Zeit einen ungewöhnlichen Lehrer und dessen Schulklasse.

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die mehr als 4000 Akademiemitglieder stimmen über viele Preisträgerinnen und Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Die Auszeichnungen werden dann in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen.

Horrorfilm «Titane» ist mit im Rennen

Als bester Spielfilm sind fünf Titel nominiert. In «The Father» spielt Anthony Hopkins einen Mann, der an Demenz erkrankt ist – der Oscar-Preisträger ist auch als bester Schauspieler vorgeschlagen. Im Rennen ist außerdem der Film «Titane» der Regisseurin Julia Ducournau. Der Horrorfilm hatte in diesem Jahr bei den Filmfestspielen Cannes die Goldene Palme gewonnen.

Außerdem nominiert sind das Drama «Quo Vadis, Aida?» von Jasmila Žbanić über das Massaker in Srebrenica, der Film «Compartment No. 6» des finnischen Regisseurs Juho Kuosmanen über eine Zugreise sowie «The Hand of God» von Paolo Sorrentino. Der Italiener erzählt darin von einer Jugend im Neapel der 1980er Jahre.

Im vergangenen Jahr war die Tragikomödie «Der Rausch» von Thomas Vinterberg als bester europäischer Spielfilm ausgezeichnet worden. In der Geschichte testen mehrere Männer die Grenzen des Alkoholkonsums aus. Die deutsche Schauspielerin Paula Beer gewann damals eine Auszeichnung als beste Darstellerin – für ihre Rolle der mysteriösen Undine im gleichnamigen Film von Christian Petzold.

Damals wurden die Gewinnerinnen und Gewinner in mehreren Onlineschalten bekanntgegeben. Grund dafür war die Pandemie. Diesmal ist wieder eine Verleihung geplant, allerdings unter Auflagen. Details, wie der Abend in Berlin genau aussehen soll, sollen noch bekanntgegeben werden. Zuletzt sind die Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Deutschland wieder stark gestiegen.

Von Julia Kilian, dpa