Der Gründungsdirektor des Arp-Museums Rolandseck, Klaus Gallwitz, bei der Presssekonferenz zur Eröffnung des Hauses. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Frey/dpa)

Der Kunsthistoriker und langjährige Städel-Direktor Klaus Gallwitz ist tot. Der 91-Jährige starb bereits am 21. Oktober im Kreis seiner Familie in Karlsruhe, wie seine Ehefrau Bénédicte Peyrat am Montag mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet

Gallwitz galt als Förderer einst junger Künstler wie Gerhard Richter, Markus Lüpertz oder Anselm Kiefer, die heute zu den großen Stars der Kunstszene zählen. Ab 1974 war er für zwei Jahrzehnte Direktor des Städel Museums in Frankfurt am Main. «In den 20 Jahren seiner Amtszeit hat er in mehrfacher Hinsicht sein Gespür für zeitgenössische Kunst bewiesen und damit Ausstellungsgeschichte geschrieben», sagte Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig am Montag.

Die Liebe zur Kunst begann bei dem Sohn eines Geologie-Professors schon im Elternhaus, wo Künstler wie Emil Nolde ein- und ausgingen. Nach dem Studium in Ostberlin, Halle/Saale, Kiel, München und Göttingen eröffnete der frisch Promovierte 1957 in Karlsruhe eine Galerie zeitgenössischer Kunst. Künstler der benachbarten Akademie wie HAP Grieshaber oder Horst Antes stellten dort aus.

Später organisierte Gallwitz als Geschäftsführer des Badischen Kunstvereins Ausstellungen über Max Beckmann, Lovis Corinth und Oskar Kokoschka. Mit dem «Garten der Lüste» von Horst Antes zur Bundesgartenschau 1967 machte er bundesweit Furore. Im gleichen Jahr ging er als Leiter der Staatlichen Kunsthalle nach Baden-Baden.

2003 wurde der Kunsthistoriker, der sich mit Werkkatalogen über Beckmann und Picasso einen Namen gemacht hat, zum Gründungsdirektor des Museums Frieder Burda berufen.